WM 2018: Deutschland startet mit verdienter Pleite gegen Mexiko

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Das war eines Weltmeisters nicht würdig. Deutschland hat sein erstes Gruppenspiel bei der WM 2018 gegen Mexiko mit 0:1 verloren. Nach nur einer Partie steht die DFB-Elf bereits unter großem Druck. Es war die erste Auftaktpleite für Deutschland bei einer WM seit 1982. Die Art und Weise, wie die Elf des ratlos wirkenden Bundestrainers Jogi Löw verloren hat, gibt Anlass zur großen Sorge. Insbesondere die ersten 45 Minuten waren dabei ein charakterlicher Offenbarungseid.

Spielbericht: Deutsche Selbstherrlichkeit wird bestraft
ZDF-Kommentator Oliver Schmidt brachte es zwischenzeitlich auf den Punkt, als er sagte, man wolle manchen deutschen Spielern zurufen, dass dies eine WM sei, bei der Zweikämpfe geführt werden. Er nannte die Art, mit der die Nationalmannschaft spielte, „sorglos“. Dies war noch eine reichlich freundliche Beschreibung. Treffender wäre „arrogant“! Insbesondere in der ersten Hälfte leistete sich die deutsche Mannschaft zahllose Fehlpässe, die der eigenen Lustlosigkeit geschuldet waren. Die Vierer-Kette wirkte nicht eingespielt. Die einzigen Spieler im DFB-Team, die mit der richtigen Einstellung zu Werke gingen, waren die Langzeitverletzten Manuel Neuer und Jerome Boateng. Fast folgerichtig fiel das Tor des Tages durch einen Ballverlust in der Offensive, den die Mexikaner mit einem schönen Konter bestraften. Hirving Lozano ließ Neuer dabei keine Chance (35. Minute). Zu dem Zeitpunkt der Führung ging der Spielstand absolut in Ordnung.

Löw brachte in der zweiten Halbzeit Marco Reus für den enttäuschenden Sami Khedira. Dies tat dem deutschen Spiel sichtlich gut, doch mit einem Treffer wurden die Offensivbemühungen der DFB-Elf nicht belohnt. Der Bundestrainer, der von seinem Pendant in dieser Partie taktisch vorgeführt wurde, vertraute in der Startelf auf acht Weltmeister. Akteure wie Mesut Özil, Julian Draxler oder Mats Hummels blieben dabei den Nachweis schuldig, weshalb sie von Anfang an ran durften. Gleiches galt für Joshua Kimmich und Marvin Plattenhardt, die in der Kette außen spielten. Die Elf wirkte satt, überheblich und nicht gewillt, sich anzustrengen. Erst mit Reus und später mit Julian Brandt sowie mit Mario Gomez stellte sich eine andere Mentalität ein. Löw sollte gegen Schweden darüber nachdenken, auf hungrige Spieler zu vertrauen. Denn die Helden von einst haben maßlos enttäuscht.

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